Was ist FLINTA*-Empowerment?

Was ist mit FLINTA* gemeint?

FLINTA* ist ein Sammelbegriff für Personen, die vom Patriarchat diskriminiert werden: Frauen, Lesben, Intersexuelle, nicht-binäre trans*, und agender Personen.1 Diese Gruppe ist im Kontext der Wissenschaft beispielsweise in Führungsrollen, wie bspw. Professuren, unterrepräsentiert und in weiten Bereichen der Wissenschaft auch immer wieder Diskriminierung ausgesetzt.

Was ist Empowerment?

Der Begriff Empowerment bedeutet so etwas wie Selbstermächtigung. Es gibt jedoch immer wieder Unstimmigkeiten über die genaue Begriffsdefinition. Ursprünglich kommt der Begriff Empowerment aus der Bürgerrechtsbewegung (vgl. Empowerment in der Sozialen Arbeit, S. 21)2, dann hat er sich in weitere Bereiche verlagert, wie etwa in die Selbsthilfe-Bewegung.

Hier ein Angebot einer Definition des Empowerment-Begriffs:

„Empowerment beschreibt mutmachende Prozesse der Selbstermächtigung, in denen Menschen in Situationen des Mangels, der Benachteiligung oder der gesellschaftlichen Ausgrenzung beginnen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, in denen sie sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden, eigene Kräfte entwickeln und ihre individuellen und kollektiven Ressourcen zu einer selbstbestimmten Lebensführung nutzen lernen“ (Empowerment in der Sozialen Arbeit, S. 20). 

Der Trend des Female Empowerment

Ein Problem der neoliberalen Tendenzen unserer heutigen Gesellschaft ist, dass der Begriff des Empowerments aus dem ursprünglichen Kontext entlehnt und in kapitalistischen Strukturen und Denkweisen eingebettet wird. Das ist dann oftmals der Fall, wenn große Konzerne plötzlich mit Female Empowerment werben, dabei aber beispielsweise keinen intersektionalen Ansatz verfolgen und so etwa nur weiße heterosexuelle Frauen in Führungspositionen fördern (Stichwort white feminism). Ähnlich wie beim Greenwashing oder Pinkwashing findet auch hier ein Ausbleichen des ursprünglichen Gedankens statt und ein durchaus revolutionärer Ansatz wird zu einer Verkaufsstrategie. Daher sollte man bei der Suche nach Empowerment-Angeboten stets auf der Hut sein und genau nachforschen, auf welcher Grundlage das Förderprogramm oder der Workshop aufgebaut sind.

  1. Anmerkung: Hier gibt es durchaus unterschiedliche Definitionen und Ansätze, wer zu dieser Gruppe zählt und wer nicht. Ich lade Dich ein, hier selbst festzulegen, ob Du bspw. lieber von FINTA* oder FLINTA* sprechen möchtest. ↩︎
  2. Herriger, N.: Empowerment in der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, 3. neubearbeitete Aufl., Stuttgart 2006. ↩︎